Seit dem 1. Januar 2024 gilt ein wegweisendes Heizungsgesetz in Deutschland, das die Art und Weise, wie wir unsere Gebäude beheizen, maßgeblich verändert. Das „Gesetz für Erneuerbares Heizen“, auch als Gebäudeenergiegesetz (GEG) bekannt, zielt darauf ab, den Einsatz erneuerbarer Energien in der Heizungsbranche zu fördern und so einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.
Neue Anforderungen für Heizungen in Neubauten
Eine der wichtigsten Bestimmungen des GEG betrifft den Einbau von Heizungen in Neubauten. Ab dem genannten Stichtag müssen in den meisten Neubauten Heizungen verwendet werden, die zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen. Dies ist ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigeren Wärmeversorgung in neuen Gebäuden.
Großzügige Übergangsfristen für bestehende Gebäude
Während die Vorschriften für Neubauten streng sind, gibt es großzügige Übergangsfristen für bestehende Gebäude. Das GEG berücksichtigt die Vielfalt der bestehenden Heizungssysteme und ermöglicht es den Eigentümern, schrittweise auf klimafreundlichere Lösungen umzusteigen.
Kommunale Wärmeplanung zur Unterstützung der Bürger
Eine entscheidende Rolle spielt die kommunale Wärmeplanung, die Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen dabei hilft, die besten Wärmeversorgungsoptionen für ihre Region zu identifizieren. Diese Pläne sind an die Einwohnerzahl gebunden und müssen bis Mitte 2028 (in Großstädten bis Mitte 2026) umgesetzt werden. Sie werden dazu beitragen, den Ausbau von Wärmenetzen und klimaneutralen Gasnetzen zu fördern.
Pragmatische Lösungen für Heizungshavarie
Das GEG bietet auch pragmatische Lösungen für den Fall von Heizungsausfällen. Bestehende Gas- oder Ölheizungen können weiterhin betrieben und repariert werden. Bei irreparablen Schäden, der sogenannten Heizungshavarie, sind Übergangslösungen und mehrjährige Fristen vorgesehen. In besonders schweren Fällen können Eigentümer von der Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien befreit werden.
Staatliche Förderung für den Heizungstausch
Die Umstellung auf klimafreundlichere Heizungen wird durch staatliche Unterstützung erleichtert. Das Bundesförderprogramm für energieeffiziente Gebäude (BEG) fördert den Austausch von Heizsystemen, die auf 65 Prozent erneuerbare Energie umstellen. Die Förderung umfasst verschiedene Zuschüsse und Boni, die von verschiedenen Kriterien abhängig sind.
Technologische Vielfalt für erneuerbare Heizungen
Das GEG unterstützt verschiedene technologische Lösungen für erneuerbare Heizungen. Dazu gehören der Anschluss an Wärmenetze, elektrische Wärmepumpen, Stromdirektheizungen, Hybridheizungen, Solarthermie und sogar „H2-Ready“-Gasheizungen, die auf 100 Prozent Wasserstoff umrüstbar sind. Für bestehende Gebäude sind auch Biomasseheizungen und Gasheizungen, die erneuerbare Gase nutzen, eine Option.
Energieberatung und Unterstützung
Um den besten Weg zur Umstellung auf erneuerbare Heizungen zu finden, stehen fachlich qualifizierte Energieberaterinnen und -berater zur Verfügung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert eine „Energieberatung für Wohngebäude“ und übernimmt einen Großteil der Beratungskosten.
Förderung der Wärmewende im Bundeshaushalt 2024
Die Finanzierung der BEG-Förderung erfolgt über den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Mit dem steigenden CO2-Preis für fossile Brennstoffe wird der Heizungstausch zunehmend wirtschaftlich attraktiver. Ab 2024 steigt der CO2-Preis auf 45 Euro pro Tonne, 2025 auf 55 Euro. Ab 2027 wird es einen EU-weiten CO2-Emissionshandel für Gebäudewärme und den Verkehrssektor geben.
Mit dem Gesetz für Erneuerbares Heizen geht Deutschland einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Heizungsbranche, was ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Landes ist.
FAQ - Heizungsgesetz
Was ist das Heizungsgesetz für Erneuerbares Heizen (GEG)?
Das Gesetz für Erneuerbares Heizen, auch als Gebäudeenergiegesetz (GEG) bekannt, ist eine deutsche Gesetzgebung, die den Einsatz erneuerbarer Energien in Heizungssystemen fördert und reguliert. Es schreibt vor, dass in den meisten Neubauten mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie für die Wärmeversorgung verwendet werden müssen.
Seit wann ist das Heizungsgesetz für Erneuerbares Heizen (GEG) in Kraft?
Das GEG wurde im September von Bundestag und Bundesrat beschlossen und trat am 1. Januar 2024 in Kraft.
Welche Gebäude sind von den Vorschriften des GEG betroffen?
Das GEG betrifft hauptsächlich Neubauten, in denen ab 2024 mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie für die Wärmeversorgung verwendet werden müssen. Es gibt jedoch auch Übergangsfristen und Ausnahmen für bestehende Gebäude und spezielle Situationen.
Welche technologischen Optionen stehen für den Umstieg auf erneuerbare Energien zur Verfügung?
Das GEG fördert verschiedene technologische Lösungen, darunter den Anschluss an Wärmenetze, elektrische Wärmepumpen, Stromdirektheizung, Hybridheizungen, Solarthermie und sogar „H2-Ready“-Gasheizungen.
Gibt es staatliche Unterstützung für den Heizungstausch?
Ja, das GEG wird durch die Bundesförderung energieeffiziente Gebäude (BEG) unterstützt. Diese Förderung deckt einen Teil der Kosten für den Austausch von Heizsystemen ab und bietet verschiedene Zuschüsse und Boni, abhängig von bestimmten Kriterien.
Was ist die kommunale Wärmeplanung?
Die kommunale Wärmeplanung informiert Bürgerinnen und Bürger über die verfügbaren Wärmeversorgungsoptionen in ihrer Gemeinde und hilft ihnen bei der Entscheidung für die geeignete Heiztechnologie. Die Frist für die Erstellung eines Wärmeplans variiert je nach Einwohnerzahl.
Was passiert im Falle einer Heizungshavarie?
Das GEG sieht pragmatische Übergangslösungen und längere Übergangsfristen vor, um den Austausch irreparabel defekter Heizungen zu ermöglichen. In Härtefällen können Eigentümer von der Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien befreit werden.
Wo finde ich weitere Informationen und Beratung zur Umsetzung des GEG Heizungsgesetz?
Die Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bietet Informationen zum GEG und zur „Energieberatung für Wohngebäude“. Außerdem können Sie qualifizierte Energieberaterinnen und -berater über die Energieeffizienz-Expertenliste finden.
Warum ist die Umstellung auf erneuerbare Energien in Heizungen wichtig?
Die Umstellung auf erneuerbare Energien in Heizungen ist entscheidend, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen und fossile Brennstoffe zu reduzieren. Heizungen haben in Deutschland einen erheblichen Anteil an CO2-Emissionen, die durch den Umstieg auf erneuerbare Energien verringert werden können.
Wie beeinflusst das GEG den CO2-Preis für fossile Brennstoffe?
Das GEG trägt dazu bei, den CO2-Preis für fossile Brennstoffe zu erhöhen. Dies macht den Heizungstausch finanziell attraktiver und fördert den Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung.